GESPRÄCH: 70 JAHRE PETER HANDKE

Katja Gasser im Dialog mit dem Schriftsteller
Er ist ohne Zweifel einer der größten europäischen Autoren der Gegenwart, zugleich einer der umstrittensten.
(c) Beate Thalberg
Katja Gasser traf Peter Handke im Wiener "Gasthaus zum Friedhof der Namenlosen"
Anfang Dezember wird der Provokateur wider Willen 70 Jahre alt. Dieser Tage erscheint sein neues Buch"Versuch über den stillen Ort", das, wie alle seine "Versuche", autobiographisch gefärbt ist. 

Auch darin streift Peter Handke wieder seine kärntner-slowenischen Wurzeln und macht deutlich: der, der hier erzählt, ist überzeugt, dass Allgemeingültiges nur hervorbringen kann, wer im Schreiben ganz tief in sich hineindringt. Dass Schreiben gegen die Schnelligkeit und Gier nach leicht Verdaubarem der Welt gerichtet sein muss, um von Dauer zu sein: unter anderem darüber spricht Peter Handke mit Katja Gasser, der er eines seiner raren ausführlichen TV-Interviews gegeben hat.
(c) Beate Thalberg
Peter Handke und Gasthaus-Koch Henry Schnitzer
Darüber hinaus redet Peter Handke darin über die "Pflicht zur Freude", die eigenen Schwächen, über den Rand als Zentrum, über die Verbundenheit zu Österreich, über Europa als ehemalige Hoffnung, über die Notwendigkeit von Verwandlung, über die "slawische Seele" und die unerschütterliche Liebe zum Balkan, über den Unterschied zwischen Politik in der Literatur und Politisieren im Gespräch und vieles andere mehr. 

Peter Handke zeigt sich in diesem Gespräch versöhnlicher gestimmt als ehemals, zugleich widerständig und widerspenstig wie immer. Es zeigt sich darin unmissverständlich. Hier spricht jemand, der sich der Literatur verschrieben hat und damit der Erforschung von und Suche nach Wahrheit, die kein Ankommen kennt: Literatur, die den Namen verdient, geht immer ins Offene, geht nie auf einen Endpunkt zu und brauch keine Propagandisten
(c) Beate Thalberg
Peter Handke und Tochter Amina verbrachten nach dem Gespräch noch eine Stunde gut gelaunt im Garten des Lokals
TV-Beitrag: Katja Gasser

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