http://handke-trivia.blogspot.com/2012/12/handke-verteufelt-hans-barlach.htmlWäre ich Hans Barlach,
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Barlach
würde ich das Angebot von Handke annehmen,
und dem Handke Topmoney für die Übersetzungen bieten,
Topmoney verdreifacht da es sich um einen so großer Übersetzer wie
Handke handelt. Der Versuch mich zu verteufeln? - lächerlich, Schwamm drüber.
Dann würde ich den Wunsch haben den Kerl zu treffen,
z.b. im Cafe Lippe in Paris und ihm anbieten doch in das alte
Siegfried Unseld Gremium mit Enzensberger und Habermas einzusteigen.
Komischerweise hat Unseld ihn, "mein wichtigster Autor", dort ausgelassen - warum,
wohl? Ich hör, dass bis jetzt Handke Schwierigkeiten hat mit Leuten
zusammen zu arbeiten. Deswegen wohl auch schnell aus dem Verlag der
Autoren ausgestiegen. Soll Handke auch seinen Geschäftsmann Freund den Verleger Burda mitbringen, dann kriegen wir das schon hin.
SUHRKAMP»Unerzählbarer Alptraum«
Wird dem
Suhrkamp Verlag und seiner Verlegerin durch den
Minderheitsgesellschafter Hans Barlach schlimmes Unrecht
getan? Aber ja!, sagt der Schriftsteller Peter Handke
und skizziert hinter dem Rechtsstreit die
Medienmechanismen einer Hexenjagd
©
dpa
Eigentlich sollte einem, vielleicht nicht allein meinem,
Zorn Luft verschafft und im Niederschreiben Form, oder
wenigstens der Anschein davon, verliehen werden. Aber
ich schreibe, wieder einmal, mit dem Bleistift, noch
dazu einem der mir zum Geburtstag bescherten, nicht bloß
durchweg schönen, sondern auch gar weichgrau
schreibenden. Und das Bleistiftgeräusch auf dem Papier
hörte sich in meinen Ohren, gleich nach dem »Eigentlich
sollte« oben, gar freundlich, dazu träumerisch an. Es
war eine Art von Klang, ähnlich dem Besen eines
Schlagzeugers, und dieser Schlagzeuger sollte, ohne
Schlagstöcke usw., beim sachten Streichen und Streifen
des Besens über die Unterlage bleiben.
Der Bleistift
ist, über Geräusch und Klang hinaus, Sprache. Er
spricht. Er sagt ein. Er sagt vor. Und was sagt er? Er
sagt mir ungefähr folgendes: »Ich wünsche, du mögest
selbst von den mutwillig Unverständigen und
zerstörungslustig Verstockten wenn nicht verstanden, so
wenigstens gelesen oder wenigstens, wie heißt es,
überflogen werden. Deswegen, alter Freund, schreib,
ausnahmsweise, tunlichst in Hauptsätzen.« (Der Stift
gebrauchte tatsächlich »tunlichst«; hatte er vor meiner
Zeit Umgang mit einem Juristen gepflogen? Und weiter
höre ich aus seinem grauen Rauschen auf dem weißen
Papier jetzt noch heraus:) »Erinnere dich: Einmal, lang
ist’s her, hast du ein Gedicht geschrieben, auch du, und
das hieß Der Rand der Trauer, und eine Zeile da
lautete: ›Am Rand der Trauer‹ – oder hieß es: ›Am Rand
der Müdigkeit‹? – ›reden wir alle in Hauptsätzen.‹«
Und noch
einmal jetzt der Bleistift: »Hör auf, ständig von mir
wegzuschielen hin zur Maschine dort im Maschinenwinkel:
Auf oder in die Tasten hauen mit rotem Kopf und
womöglich gesträubten Haaren, das Farbband oder sonstwas
entsprechend auf Rot geschaltet: Nichts da – ich bin es
–, da bin ich, und meine Initialen HB – zuck davor nicht
zurück, noch brich mir die Mine – bedeuten
ausschließlich HB. HB ist HB ist HB auf uns Bleistiften
von Dänemark bis Mali, von Polen bis Indien. Wir sind da
nicht für den Weltkrieg, sondern um des lieben Friedens
willen, für den Stoff, aus dem die Träume und die
Märchen sind, nicht die Alpträume und nicht die bösen
Märchen – die zukunftsweisenden. Also: Weiter im Stoff.
Auf in den Stoff mit dir, samt mir!«
Nur: Wo
steckt in dem aktuellen Stoff der belebende oder
erweckende Traum? Wo verbirgt es sich, das
Zukunftsmärchen, frei nach dem Vers des Juan de la Cruz
im 16. spanischen Jahrhundert: »O Wort, mein Bräutigam,
zeig mir den Ort, wo du verborgen bist!«? (Nebensatz
nicht von mir.)
Und der
Stoff? Der Stoff ist ein schier nichtendenwollender,
auch nichtkönnender Streit, der Streit um das Haus
Suhrkamp, das Haus der dem Einen, dem ungeschriebenen,
dem mehr oder weniger ewig vorschwebenden Buch, in
Gestalt einer Wolke oder von sonstwas, nachgeschriebenen
Bücher, auf es zugeschriebenen Bücher. Das
Suhrkamp-Haus, das Haus Siegfried Unseld ist für mich,
immer noch und heute grundfester denn je, das
deutschsprachige Haus des Geistes (neben anderen, etwas
kleineren), eines Geistes, den Johann Wolfgang von
Goethe gliedert, will sagen: mit Wortflügeln versehen
hat als »das Vorwaltende des oberen Leitenden« (oder so
ähnlich).
Streit kann
etwas Schönes sein. Streit kann beleben, einen für den
andern öffnen, gegenseitig belehren. Doch auch ein
Streit vor Gerichten? Ein juristischer? Ach, wie selten.
Und ganz und gar nichtsnutzig, zu nichts und ins Nichts
führend der aktuelle und zugleich schon ewige,
andersewige Rechtsstreit um meinen, in der Idee unser
aller Suhrkamp Verlag.
»Rechtsstreit«: Fast
immer ein Euphemismus, und in diesem Fall oder Casus ein
spezieller, zutiefst schmerzend wie im übrigen die ganze
nicht bloß leidige, nein, leidvolle Angelegenheit, ein
Leidwesen, doch nicht aus der Welt zu schaffen mit dem
Standardspruch des die Anklageschriften wohl von Anfang
an als Initiationsriten und inzwischen als
Lebensersatz-Elixier mißbrauchenden Prozeßhammels HB,
des Leibhaftigen, nicht meines Bleistifts hier: »Wir
leben schließlich in einem Rechtsstaat, oder nicht?!«
»Rechtsstaat«, das hieße nach dem anderen HB also: »Ich
benütze ihn nicht bloß, ich nütze ihn aus. Ich schöpfe
ihn nicht nur aus« – recht so! –, »ich erschöpfe ihn,
und zuguterletzt ist nichts mehr von ihm übrig, weder
Rechtsstaat noch Recht überhaupt oder vom Recht nichts
als der Buchstabe und mein Rechtbekommenhaben!« Ist
freilich nicht Grund und Sinn überhaupt von Recht der
Geist des Rechts? Ist das alte Wort vom »Geist der
Gesetze« demnach so grund- wie sinnlos geworden? Und
jeder den Rechtsstreit als Lebensspiel spielen Wollende
und Geld genug dazu Habende darf diesen Geist flöten
gehen oder Bleistifte spitzen lassen, solange bis sowohl
Bleistifte wie Geist unauffindbar geworden sind?
(Nebensatz von mir.)
»Unerzählbarer
Alptraum«
Seite 2/3:
Die nackte böse Wirklichkeit
Statt Traumerzählung also unerzählbarer Alptraum (oder
»Albtraum«, wie es Siegfried Unseld geschrieben zu sehen
wünschte). Und das Märchen, das böse, mit dem sattsam
bekannten, Phantasie oder Zukunftsvorstellung – sind
beides nicht und dasselbe? – ausschließenden Personal:
der Patriarch oder König. Seine Frau, böse Stiefmutter,
dann Witwe. Der einzige Sohn (als jugendlicher Dino
Martini lang vor dem edel-ramponierten Dean Martin in Rio
Bravo). Der Erbstreit. Die »Witwe« (möglichst oft
zu wiederholen im bösen Märchen, das Wort), noch dazu
oft schwarz gekleidet, manchmal in schwarzes Leder,
ehemalige »Schauspielerin« (auch dieses Wort ständig
aufblinken lassen), zur »Schriftstellerin« mutiert, samt
Namenswechsel, oftmaligem, gerade noch »Ursula Schmidt«,
jetzt als Autorin »Ulla Berkéwicz« – aber war das nicht
schon ihr Bühnenname? –, dann als Witwe »Ulla
Unseld-Berkéwicz«, auf ihren Büchern, bis zum im
Frühjahr 2013 erscheinenden »Bändchen« (FAZ- Leitschmähschrift)
namens Reine Erfindung (laut Weltblatt
vielsagender Titel) doch wieder »Ulla Berkéwicz«: reiner
Horror, diese Frau!
Und frei, oder
unfrei, nach den Gesetzen (?) des bösen Märchens die
»Witwe«, »Verlegerin«, »Autorin«, die aber – nachdem sie
»von der Schauspielerei [sic] zum Schreiben [sic]
gefunden hatte, ohne sich dadurch Aktionen hinter der
Bühne und im theatralischen Fach zu entfremden«. Horror
über Horror! (Dazu Diktat meines HB: »Die Leser sollen
das Zitat sich zweimal zu Gemüt führen!«) (Autor:
»Jürgen Kaube«, mit Schauspielernamen »Frank
Schirrmacher-Steltzner«, Geburtsname »Ignaz Oberursel«,
Schriftstellerpseudonym – Wirtschaftskrimi im Taunus –
»Raymond von Gunten«.)
Nein, dieses Märchen
ist nicht »zukunftsfähig« (Wort des lebendigen HB, womit
er die Zukunftsfähigkeit des Suhrkamp Verlags meint, in
dem Sinn, »dass man auch in Zukunft ins Programm
investieren kann«). Es ist, in all seinen Standards,
aber auch nichts für die Gegenwart. Es ist nicht nur
unwirklich: Es ist unwahr. Wirklich und wahr ist
vielmehr: Der leibhaftige HB hat, als Neueinsteiger in
unseren Verlag, in unser Haus, von Anfang an keinen
guten Willen gezeigt, und nicht nur war er bar jeden
guten Willens, oder meinetwegen jeder bona fide,
vielmehr voll, prall, aufgeblasen prall des bösen
Willens, oder der mala fide, und das ist, Moment für
Moment, bis zum heutigen Tag so geblieben, womöglich
noch verstärkt: weit weit ärger als ein böses Märchen
samt dessen wirklichkeitsverschleiernden Stereotypen
(siehe oben) – die nackte böse Wirklichkeit.
Diese Böswilligkeit,
diese mala fides (ist sie nicht ein Rechtsbegriff,
Terminus für das innerste Unrecht gegen den Geist des
Rechts? Macht ein Geschäft ungültig), hat der Leitung
des Hauses Suhrkamp/Unseld von Anbeginn, auch bei bona
fide, ein nicht bloß im Märchen wünschenswertes
Miteinandergehen mit dem Neuen unmöglich gemacht. Der
leibhaftige HB sprang ins Feld ohne Mitspielwillen. Sein
Spiel wollte allein sein, ohne andere, und wurde darum
besonders böse. Auf das Spielfeld stürzte, ins Haus
brach ein der Feind, der Erzfeind des Spiels, das
zugleich den Geist freisetzt. Und der böseste seiner
Spielzüge: das Warten auf die Fehler derer vor und mit
ihm auf dem Spielfeld. Die konnten nämlich nicht
ausbleiben. (Wie erfrischend kann doch manchmal ein
Springinsfeld sein – so einer nicht.)
UB, alias US, alias
UUB, alias UBU hatte ja nicht bloß, besonders
schmieriger Vorwurf des HB, alias FAZ, »geerbt«,
sondern bearbeitete, beackerte, bespielte das weite Feld
der Bücher weiter und weiter – arbeitete und
erarbeitete, und der sich mir nichts, dir nichts
eingekauft Habende, was tat er dazu? Blockieren,
paralysieren, obstruieren, ohne je auch nur ein
einziges, den Vorarbeitern geltendes Einsprung-,
Mitmach- oder Mitspielzeichen. Er machte sich breit und
immer breiter und wußte sich, schlau in seinem bösen
Willen, seiner mala fide, im Recht. Die Fehler,
Ungeschicklichkeiten, meinetwegen auch Anrempeleien
gegen den bösen Sichbreitmacher: unvermeidlich und ihm
wohl diebisch recht (kein Paradox!). Er schöpft das
Recht so satanisch unermüdlich aus – nimmermüde wie eben
nur ein Satan oder Schaitan, den gibt’s modern – bis es,
das Recht, erschöpft ist – wie eine Erzader, und aus
summum ius wird summa iniuria, das höchste Unrecht.
Und nun hat HB, wie
geplant, gewonnenes Spiel, fast. Nur: Wo spielt nun das
wahre Spiel, das große, das unsere, das der Literatur?
»…welche Autoren ich sehen möchte? Da sage ich Ihnen,
dann müßte ich einen neuen Verlag machen« (HB, FAZ- Gespräch,
13.12.2012). Ah, bei mir als Spielleiter oder -macher,
ja das bin ich vielleicht doch?, wäre es nicht bei
bloßen Anrempeleien geblieben. Dazu jetzt mein Schielen,
zeitweise, weg vom Papier hin zu einer länglichen, sehr
harten Haselnuß auf dem Schreibtisch, in Form einer
Patrone, nur, wie die Nuß in den Browning oder Derringer
bekommen? – Böse sind, nein werden »wir« alle, von Zeit
zu Zeit, wenn’s der Fall ist! Recht so. Aber da, da ist,
nein handelt ein von Grund auf Böser, ein Abgrundböser.
Ein Unhold. Und der steht auf dem Boden des Rechts? Er
wühlt darin, läßt darin wühlen die Horde der
schwerbezahlten Mit-Unholde. Nicht recht so. Summum ius,
summa iniuria – wobei »mein« HB mir freilich zuflüstert:
»Diese Bemerkung weglassen!«
Diese Situation auf
dem Spielfeld, oder im Haus des Geistes, ist nicht
ausweglos geworden im Lauf der letzten sieben, acht
Jahre, sie war es von Anfang an, mit dem Moment, da sich
der auch innerlich nackte Tarzan auf seiner
Geldscheinliane ins Feld und Gefilde schwang;
»Ribisel-Tarzan« ist der österreichische Ausdruck für
derartige Großnichtstuer. Das Haus, und nicht nur das
Haus Suhrkamp, ist in Gefahr. Oder, juristisch
ausgedrückt, im Sinne von: Eine Rechtshandlung tut not!:
»Gefahr ist im Verzug«. »Das Böse ist immer und
überall«: Das war zu der Zeit, da Falco, oder wer, das
sang, wohl noch nicht so, heutzutage aber umzingelt es
samt Rechtstitel, samt Rechtsstaat »das obere Leitende«
mehr und mehr – oder scheint es bloß so? Bloß mir? Bloß
»unsereinem«? Im Recht, bei aller mala fides, haben die
heutigen Bösen, anders als vielleicht zu Shakespeares
Zeiten, auch gar keinen Grund mehr, extra böse zu
spielen: Sie brauchen nur, erst einmal eingefiltert,
sich auszubreiten und den Raum (nicht bloß den
»geistigen«) zu verdrängen; gegen derlei, wie von Tag zu
Tag und über Nacht sich vermehrende Mars-Leute, ist,
scheint’s, kein Kraut gewachsen, kein Zauberring zu
drehen hin zur Savanne der Freiheit.
SUHRKAMP»Unerzählbarer
Alptraum«
Seite 3/3:
Und was spricht der Bleistift?
Aber nicht bloß Martin Luther King hatte einen Traum,
einen Traum gegen den Alp der Tageswirklichkeiten: Auch
ich, sogar ich, et ego, oder der HB-Bleistift in meiner
Hand. Und in diesem Tagtraum sehe ich »uns« – welche
»uns«? Welche »wir«? Weiß nicht recht, jedenfalls andere
»wir« als die vom anderen HB (»Wir sehen Untreue«, »wir
sind daran interessiert, daß Suhrkamp zukunftsfähig
ist«, etc.) –, in diesem Traum also sehe ich uns durch
die Gefahr, ja, Gefahr, die wie außer-planetarische, das
Innerste unseres (sic) Planeten bedrohende, rechtens
(sic) geeint, auch wenn wir über die langen Jahre uns
auseinandergelebt haben, einander fremd oder gar feind
geworden sind – als Freunde oder Feinde »fast die
Sprache verloren« haben. Und wenn nicht geeint, so
wenigstens wieder sprachbereit untereinander, und, wie
anders, sehe ich in solch einem Traum zum Beispiel, den
Rainer Weiss, dem für seinen nach dem Weggang
gegründeten Weissbooks Verlag weiter das erdenklich und
vor allem unerdenklich Gute gewünscht sei, und, als eine
der Hauptgestalten in der Kette, die eine spezielle
Kette ist, den aufmerksamen Verleger und
entdeckerischen, guten Übersetzer Joachim Unseld alias
Dean Martin; last, not least Günter Berg, inzwischen bei
Hoffmann und Campe, anderes und doch gleiches,
vergleichbares Spielfeld. Die Gefahr offen da: Endlich!
Und insofern ist das Furchtbare fruchtbar. (Ein
Wortspiel pro Text ist erlaubt.)
Und noch einmal fährt
und rauscht mir mein HB-Bleistift dazwischen. Erst
einmal: »Nun bist du doch wieder, statt purer
Hauptsätze, in dein Nebensatzschreiben geraten!« Und
dann übernimmt sozusagen er das Kommando und spricht an
meiner statt, von HB zum anderen HB, dem »Hans Barlach«
(Künstlername?). Und was spricht mein Bleistift?
Ungefähr folgendes:
»Lieber Hans – nein,
kein ›Hänschen‹ oder höchstens ›Hansl‹ im Sinn von
Prozeßhansl –, mein Benutzer, der mit den vielen
Nebensätzen, hat einst in seiner Jugend nicht nur Freude
an den Skulpturen, originalen oder nicht, deines
Großvaters Ernst gehabt. Er hat auch die Theaterstücke
von Ernst Barlach gelesen und eine, wie sagte man
seinerzeit, ›Seelenverwandtschaft‹ empfunden, eine
bleibende, gebliebene (denkt er jedenfalls, und ich
geb’s weiter). Und er hat das Stück Der blaue Boll sogar
im Theater gesehen, vor fast einem halben Jahrhundert,
er meint, in einer Inszenierung von Hans Bauer, in
Darmstadt oder Düsseldorf oder wo. Und nie mehr seitdem
hat er so stille, träumerische und, gerade im Abstand
voneinander, so aufeinander bezogene, nein, eingestimmte
Menschen erlebt, obwohl sie dargestellt wurden von
Schauspielern, nein, gerade deswegen. Wie hoch ist der
Absatz der Werke Ernst Barlachs im ehrwürdigen Piper
Verlag während des letzten Jahres? Weit unter dem der
Bücher von UB im ebenso ehrwürdigen Suhrkamp Verlag,
oder? Und so macht mein Benutzer, Inhaber, Nutznießer,
Miteigentümer (das heißt, ich, HB, dränge ihn sanft
dazu) dir nun ein Angebot: die Übersetzung des Blauen
Bolls von ihm ins Französische, Le Boll Bleu, auch
in eine der slawischen Sprachen, Modri Boll, und,
warum nicht, zuletzt ins Idiom der Navajo-Indianer: Bei
denen, selbst in den Reservaten, hätte das Traumstück
vielleicht seinen natürlichsten Platz. Du möchtest,
sagst du, einen ›neuen Verlag machen‹: Wären die
tiefsinnigen Mysterienspiele Deines Großvaters, zum
Unglück fast vergessen, in so einem Verlag, simultan in
vielen Sprachen, wie denen des Pfingstwunders, nicht der
rechte, der rechtmäßige, der sogar dich einmal
begeisternde Anfang? Bedenk das in den letzten Tagen des
Advents, Bedenkzeit – anders als jene der
Erstinstanzverurteilten – par excellence (frz.) Give
fairy tale a chance!«
Während mein HB das
wie von alleine niederschrieb, von HB zu HB, war ich mit
den Gedanken, wie üblich, schon woanders, voraus oder
hinterdrein. Und was dachte ich? Wieder an mein
Jugendgedicht, das eingangs zitierte, und zwar an dessen
erste Zeile. Und die ging etwa so: »Der Trauerrand – der
Rand der Trauer«.
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