Kinder lesen Handkes Wünsche auf
Zum heutigen Griffner Schülerlesefest: Wie alles begann und wie sein Patron, Schriftsteller Peter Handke, aus der Nähe wie aus der Ferne für Verbesserungen und "gute Aufregung" sorgt.
Was macht man, wenn ein berühmter Schriftsteller in der Schule seiner einstigen Heimatgemeinde vorbeischaut? Man bittet ihn, etwas vorzulesen.
Peter Handke aber wollte nicht lesen - die Schüler sollten an seiner statt aus seinen Werken vortragen. Das taten sie - und so entstand vor einigen Jahren in einem kleinen Klassenzimmer der Wunsch, unter dem Schlossberg das Lesen zu einem Fest werden zu lassen.
Gemeinsame Suche
Gemeinsam suchten Kinder, Lehrer und Handke nach einem Motto für das Fest, erinnert sich Hauptschuldirektorin Lieselotte Pleschiutschnig. "Wir haben lange gesucht - aber er war mit gar keinem Vorschlag richtig zufrieden." Also schickte der Schriftsteller seinen Vorschlag. Und dass "Muss ich lesen? Soll ich lesen? Darf ich lesen?" damals wie heute passt, bestätigt Pleschiutschnig gerne: "Manchmal müssen unsere Schüler etwas lesen und wollen nicht, ein anderes Mal würden sie gerne etwas lesen, das sie gerade nicht lesen dürfen und manchmal fällt ihnen die Auswahl schwer: Soll ich lesen oder etwas anderes tun?"
Handkes Wunschautoren
Was sie lesen sollen, will Handke den zehn Lesern, die heute antreten, auch gar nicht vorschreiben - einen Wunsch für Griffens Lesefeste hat er über seinen langjährigen Freund Valentin Hauser aber ausrichten lassen - den nach mehr anspruchsvollen Werken namhafter Autoren. "Beispielhaft nannte Peter Handke die Namen Christine Lavant, Ingeborg Bachmann, Michael Guttenbrunner und Gert Jonke", so Literaturwissenschaftler Fabjan Hafner, Sprecher der Griffner-Lesefest-Jury über die heuer 35 Titel-fassende Vorschlagsliste der Jury. Die Liste sei lediglich als Anregung gemeint - "ein gemeinsames Bemühen um ein möglichst hohes Niveau".
Literatur aus Kärnten
Eine Vorgabe wurde seitens der Organisatoren heuer aber gemacht: "Die Schüler müssen Literatur aus Kärnten - Prosa oder Lyrik - vorlesen", so Pleschiutschnig. Die Schüler von Isolde Fellner-Wröhlich, Organisatorin und Deutschlehrerin an der Hauptschule Griffen, haben die vorgeschlagenen Texte indes "sehr unterschiedlich aufgenommen". "Viel hängt auch von der Motivation der Lehrer ab, die Begeisterung für die Texte zu wecken", so Fellner-Wröhlich über die geleistete Vorarbeit im Unterricht. Und nicht zuletzt hänge es auch von der Fähigkeit der Schüler ab, die Texte zu lieben.
Wovon es jedes Jahr aufs Neue abhängt
below a photo of the village of Griffen!
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